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Sonntag, 13. November 2011
Rote Schafe
Man steht an einer Fußgängerampel, und sie ist rot. Zusammen mit einem dutzend anderer ungeduldiger Menschen, die gebannt auf das eine Signal warten, teilt man diese ungeliebte Situation. Es kommt eine Spanung auf, Unruhe ist zu spüren. Obwohl nirgends ein kreuzendes Auto zu sehen ist, stehen alle wie vor einer unsichtbaren Schranke.
Plötzlich stößt ein vom Mut beflügelter Revolutionär vor auf die Straße, gegen das Rot, gegen die Regeln, gegen die Konventionen und vor allem gegen die Diktatur der StVO.
Für einige wirkt dieser Akt wie eine Befreiung, sie folgen ihm blind auf dieser Route der Freiheit.
Moses wäre stolz, Jesus wäre gerührt. Gott pisst sich vor Lachen ein.
Und während der große Befreier mit seinen Jüngern schon längst die Straße überquert hat, lecken sich die Anhänger des Regimes ihre Wunden. Die Mütter impfen ihre Kinder mit Moral, die Alten schütteln müde ihren Kopf. Und während man sich Gedanken macht ob die Welt nun schwarz oder weiss ist, fällt einem nicht auf dass sie längst grau geworden ist.
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